Feministische Technikforschung

VU 3.0 ECTS, SoSem2023, TU Wien

jackie / Andrea Ida Malkah Klaura <andrea.klaura@tuwien.ac.at>

tiss: 034.016 Feministische Technikforschung

https://tantemalkah.at/2023/feministische-technikforschung

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Session 2: Outline

  1. Check-in
  2. Input-Sequenz
    • Wissenschafts- & Technikforschung allgemein
    • Geschichte des Feldes und ein Vordenker
  3. Diskurs-Sequenz
  4. Checkout

Check-in

  • Mood Check-In : siehe Flip-Charts an den Wänden
  • 2/3er Murmelgruppen :
    • Wie lief die Vorbereitung?
    • Was ist eure Erwartung an die heutige Session?
    • Was wisst ihr eigentlich schon über Wissenschafts- & Technikforschung?
  • Aktiver Teilnahmecheck : siehe TUWEL
  • slido.com : # 2910186

Wissenschafts- & Technikforschung

Part 1: ganz allgemein erklärt

alltagssprachlich...

  • "Wissenschafts- und Technikforschung" := ich mach was mit Wissenschaft und Technik 🤔 ?!?
  • Forschung! -> erforschen von Wissenschaft und Technik
  • etwas erforschen != etwas betreiben
  • STS* = Forschung über Wissenschaft und Technik
    (* in weiterer Folge STS als Kürzel für Science & Technology Studies, also auch Wissenschafts- & Technikforschung)

Wie Wissenschaft & Technik erforschen?

Wissenschaft und Technik (und ihre Teildisziplinen) als physische wie auch abstrakte Orte, an denen Menschen mit anderen Menschen und Dingen interagieren, um

  • neue Theorien zu erarbeiten
  • bestehende Theorien durch Experimente bestätigen
  • aufgrund bestehender Theorien oder empirischer Ergebnisse konkrete technologische Artefakte zu entwickeln
  • sich Gedanken dazu zu machen wie Technologie überhaupt entwickelt werden kann
  • ... sonst halt irgendwas mit Wissenschaft und Technik tun (to be researched)

Strategien, Zugänge und Methoden

  • Eingrenzung des zu beforschenden Feldes
  • Eingrenzung auf ein bestimmtes Artefakt (z.B. Produkt, Theorie, Methode)
  • Einzelnen Artefakten oder Akteur*innen folgen und Interaktionen analysieren
  • Relevante Publikationen finden und analysieren
  • Beobachtung und Analyse von einzelnen Forschungs- und Entwicklungsprozessen
  • Befragung von Akteur*innen im zu beforschenden Feld
  • Meta research: basierend auf anderern STS-Arbeiten neue Theorien und Methoden für die STS entwickeln
  • u.v.m.

Transparenz

Alles was wir dabei tun können - und sollten - wir dabei auch beschreiben und transparent machen, da es sich dabei um unseren eigenen Forschungsprozess handelt, der wiederum von anderen Forscher*innen kritisch analysiert und im Zweifelsfall auch hinterfragt werden können soll. Letztendlich betreiben wir hier ja selbst Wissenschaft, und auch das können wir (und vor allem auch andere) aus einer Wissenschafts- und Technikforschungsperspektive heraus betrachten und Aussagen darüber machen.

Wohin mit der Erkenntis?

  • könnten als Reflexion für das beforschte Feld produktiv genutzt werden
  • können aber auch Widerstände im beforschten Feld hervorrufen
  • Ressourcenfrage: wer kann was beforschen?
  • ... sind auch ein Teil von STS research

Abgrenzung der STS

  • Wissenschaftstheorie
  • Wissenschaftsphilosophie und Technikphilosopie
  • STS als eher empirisch geleitete Forschung
  • Wissenschaftssoziologie
  • Wissenschaftsethnographie
  • Wissenschaftsethik
  • Wissenschaftsästhetik
  • Scientometrie
  • Wissenschafts- und Technikgeschichte

Wissenschafts- & Technikforschung

Part 2: Geschichte des Feldes und ein Vordenker

Formierung der STS

  • erste Phase von 1960er bis späte 1980er
  • 1970er & 80er: erste interdisziplinäre Programme für STS bzw. 4S&T
  • 1975: Gründung der 4S (Society for Social Studies of Science), als Organisation "that fosters interdisciplinary and engaged scholarship in social studies of science, technology, and medicine (a field often referred to as STS)" (https://www.4sonline.org/what-is-4s/)
  • 1981: Gründung der EASST (European Association for the Study of Science and Technology) "Established in 1981 it is the organization which represents academics and researchers in the fields of science and technology studies, the social analysis of innovation and related areas of knowledge. It brings together a variety of disciplines and many of its members have qualifications in both natural science/engineering and social sciences. " (https://www.easst.net/about-easst/)

Ludwik Fleck (1896-1961)

  • Mikrobiologe & Immunologe
  • nebenbei auch: Erkenntnistheoretiker
  • im medizinischen Bereich bekannt für Forschung an Flecktyphus
  • 1930: erster zuverlässiger Fleckfiebernachweis als Hauttest
  • 1935: "Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv"

Späte Bezugnahme

  • erkenntnisstheoretische Arbeit erst ab den 1980ern breiter rezipiert
  • Lothar Schäfer und Thomas Schnelle 1980 im Vorwort: "Ludwik Flecks gegenwärtig so gut wie unbekannte Schrift »Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache« könnte unter günstigeren Umständen heute im Rang eines Klassikers der Wissenschaftstheorie stehen, vergleichbar etwa mit Poppers »Logik der Forschung« (1934). Ein Jahr nach Poppers Epoche machendem Werk erschienen, teilt es mit diesem sowohl Gegnerschaft wie Stoßrichtung: Auch Flecks Buch ist gegen die Wissenschaftsauffassung des »Wiener Kreises« geschrieben. Betonte Popper gegenüber dem statischen Theoriebegriff der logischen Empiristen den dynamischen Aspekt der Forschung, so geht Fleck jedoch entschieden weiter: er stellt den als selbstverständlich angenommenen Tatsachenbegriff selbst in Frage. Wissenschaft ist für ihn kein formales Konstrukt, sondern wesentlich eine Tätigkeit, veranstaltet von Forschergemeinschaften." (Fleck 1935/1980, pp. VII-VIII)

Tatsachen nach Fleck

  • Anhand der Entwicklung des Syphilis-Begriffs dargelegt
  • Denkstile und Denkkollektive formieren sich aus einer sozialen Stimmung bzw. Kollektivstimmung
  • als Rahmenbediung für die Herstellung von Fakten
  • Voraussetzungen können nicht individuell, sondern nur im soziallen Zusammenhang geschaffen werden

Fakten

  • keine objektive und universelle Warheit
  • kontext-abhängiges Konzept
  • im Denkkollektiv hergestellt
  • nicht "entdeckt" sondern "entwickelt"
  • Bedingung: kollektive Vorstellung davon, was überhaupt erkennbar ist
  • unteilbar mit Sprache, Symbolik und Praktiken verbunden
  • werden von unterschiedlichen Denkkollektiven unterschiedlich interpretiert
Was wir als Unmöglichkeit emp­finden, ist nur Inkongruenz mit dem gewohnten Denkstil. Umwandlung der Elemente und vieles andere aus der modernen Physik, von der Wellentheorie der Materie ganz zu schweigen, galten vor unlängst als vollkommen »un­möglich«. Es existiert keine »Erfahrung an sich«, der man zugänglich oder unzugänglich sein könne. Jedes Wesen erlebt nach seiner Art und Weise. Gegenwärtige Erlebnisse verknüpfen sich mit früheren und verändern so die Bedingungen zukünftiger. Jedes Wesen macht also »Erfahrun­gen« in diesem Sinne, daß es während seines Lebens die Reaktionsweise ändert. Die spezifische wissenschaftliche Erfahrung stammt von besonderen, denkhistorisch und sozial gegebenen Bedingungen. Für sie wird nach traditionellen Mustern dressiert, aber man ist ihr nicht einfach zugänglich. (ibid, p. 66)
Jedes Erkennen bedeutet zunächst: bei bestimmten aktiv vorgenommenen Voraussetzungen die zwangsmäßig, pas­siv sich ergebenden Zusammenhänge festzustellen. (ibid, p. 85)

Wissenschaftlicher Denkstil der durch Herausbildung in der wissenschaftlichen Ausbildung "bis in kleinste Einzelheiten der Fach­wissenschaften reicht" (ibid):

Denkstil ist nicht nur diese oder jene Färbung der Begriffe und diese oder jene Art sie zu verbinden. Er ist bestimmter Denkzwang und noch mehr: die Gesamtheit geistiger Be­reitschaften, das Bereitsein für solches und nicht anderes Sehen und Handeln. Die Abhängigkeit der wissenschaftlichen Tatsache vom Denkstil ist evident. (ibid)

Denkstil

  • Bündel von (nicht-in-Frage-zu-stellenden) Vorannahmen bzw. auch Glaubenssätze
  • und auch Praktiken
  • leiten individuelle Gedankengänge und Schlussfolgerungen
  • formulierbar mit spezifischer Spache und Symbolik
  • für einen bestimmten sozialen Zusammenhalt

Denkkollektiv

  • in unterschiedlichen Formen und Größen
  • wir sind meist Teil von mehreren
  • entstehen, verschwinden und verändern sich laufend
Ein Denkkollektiv ist im­mer dann vorhanden, wenn zwei oder mehrere Menschen Gedanken austauschen. Ein schlechter Beobachter, wer nicht bemerkt, wie anregendes Gespräch zweier Personen bald den Zustand herbeiführt, daß jede von ihnen Gedan­ken äußert, die sie allein oder in anderer Gesellschaft nicht zu produzieren imstande wäre. Eine besondere Stimmung stellt sich ein, der keiner der Teilnehmer sonst habhaft wird, die aber fast immer wiederkehrt, so oft beide Perso­nen Zusammenkommen. Längere Dauer dieses Zustandes erzeugt aus gemeinsamem Verständnis und gegenseitigen Mißverständnissen ein Denkgebilde, das keinem der Zwei angehört, aber durchaus nicht sinnlos ist. Wer ist sein Träger und Verfasser? Das kleine zweipersonale Kollektiv. Kommt ein Dritter hinzu, so macht er die frühere Stim­mung verschwinden und mit ihr die besondere schöpferische Kraft des früheren Denkkollektives; ein neues ent­steht. (ibid, p. 60)
Ein Individuum gehört eben mehreren Denkkollektiven an. Als Forscher gehört es zu einer Gemeinschaft, mit der es arbeitet und oft unbewußt Ideen und Entwicklungen heraufbeschwört, die, bald selbständig geworden, sich nicht selten gegen ihren Urheber wenden. Als Parteimit­glied, als Angehöriger eines Standes, eines Landes, einer Rasse usw. gehört es wiederum anderen Kollektiven an. Gerät es zufällig in irgendeine Gesellschaft, wird es bald ihr Mitglied und gehorcht ihrem Zwange. (ibid, p. 61)

stabile Denkkollektive

sie bilden sich besonders um organisierte soziale Gruppen. Existiert eine größere Gruppe lange genug, so fixiert sich der Denkstil und bekommt formale Struktur. Die realisierende Ausführung dominiert über die schöpferische Stimmung, die auf ein gewisses diszipliniertes, gleichmäßiges, diskretes Niveau sinkt. In dieser Situation befindet sich die gegenwärtige Wissenschaft als spezifisches, denkkollektives Gebilde. Die Denkgemeinschaft deckt sich nicht vollkommen mit der offiziellen Gemeinschaft: zum Denkkollektiv einer Religion gehören alle wirklich Gläubigen, zur offiziellen Religionsgemeinschaft die formell Aufgenommenen, unbeachtet ihrer Denkstruktur. Man kann also zum Denkkol­lektiv einer Religion gehören, ohne in die Gemeinde for­mell aufgenommen zu sein, und umgekehrt. Auch ist die innere Struktur, die Organisation des Denkkollektivs ver­schieden von der Organisation der Gemeinschaft im offizi­ellen Sinne: die geistigen Führer und die Kreise, die um sie entstehen, decken sich nicht mit der offiziellen Hierarchie und Organisation. (ibid, pp. 135-136)

Entwicklung von Denkkollektiven

  • werden Denkkollektive größer: Organisationen und Institutionen
  • ambivalente Tendenzen: Stabilität vs Weiterentwickeln
  • "Denkgemein­schaften pflegen, wie andere organisierte Gemeinden, eine gewisse formelle und inhaltliche Abgeschlossenheit" (ibid, p. 136)
  • Verstetigungstendenz
  • Größere Umbrüchen erfordern größere Vorbereitung
  • erst im Nachhinein scheint ein singulärer Zeitpunkt für einen Umbruch auffindbar zu sein
Die Fruchtbarkeit der Denkkollektivtheorie zeigt sich eben in ihrer Möglichkeit primitives, archaisches, kindli­ches und psychotisches Denken zu vergleichen und ein­heitlich zu untersuchen. Schließlich auch das Denken eines Volkes, einer Klasse, einer wie immer gearteten Gruppe. Ich halte das Postulat vom Maximum der Erfahrung für das oberste Gesetz wissenschaftlichen Denkens. Zeigt sich nun einmal die Möglichkeit vergleichender Erkenntnis­theorie, so wird sie zur Pflicht. Der alte Standpunkt, der über normative Feststellungen vom »schlechten« und »gu­ten« Denken nicht hinauskommt, ist überholt.
Man verstehe die hier dargelegten Ansichten nicht als Skeptizismus. Wir können sicher vieles wissen. Und wenn wir nicht nach altem Rezept »Alles« wissen können, so geschieht es einfach deshalb, weil mit der Bezeichnung »Alles« hier nicht viel anzufangen ist; denn mit jeder neuen Erkenntnis erscheint wenigstens ein weiteres neues Pro­blem: das Untersuchen des Erkannten als solchen. So wird die Zahl der zu lösenden Probleme unendlich und die Bezeichnung »Alles« unsinnig.
Ebensowenig wie es ein »Alles« gibt, gibt es ein »Allerletztes«, ein Fundamentales, aus dem sich die Erkenntnis lo­gisch aufbauen ließe. Das Wissen ruht eben auf keinem Fundamente; das Getriebe der Ideen und Wahrheiten er­hält sich nur durch fortwährende Bewegung und Wechsel­wirkung.
(ibid, p. 70)

Kurzzusammenfassung Fleck

  • Wichtigkeit von sozialen und kulturellen Faktoren für das Schaffen wissenschaftlichen Wissens
  • ein halbes Jhdt. bevor die STS entsteht
  • ein Feld, das Wissenschaft vor allem als soziale und kulturelle Praxis untersucht
  • gab es noch kein Denkkollektiv das für seine Theorie bereit war?
  • soziale und historische Position mitentscheidend

Kurzbiografie Fleck, Teil 1

  • 11. Juli 1896 in einer jüdischen Familie in Lemberg (heute: Lviv) geboren
  • Polnisch als Muttersprache, später auch fließend deutsch
  • ab 1914 Medizinstudium an der Universität Lemberg
  • Militärdienst als Arzt im 1. Weltkrieg
  • Ab 1920 als Assistent des Biologen und Fleckfieber-Spezialisten Rudolf Weigl tätig
  • 1922 Promition im dann bereits polnischen Lwów
  • danach Gründung eines eigenen, privaten bakteriologischen Labors
  • Leitung bakteriologisch Labors am AKH
  • ab 1935 ausschließlich im eigenen privaten Labor

Kurzbiografie Fleck, Teil 2

  • 1927: "Über einige spezifische Merkmale des ärztlichen Denkens" (auf polnisch)
  • 1929: "Zur Krise der „Wirklichkeit“"
  • 1935: erkenntnistheoretisches Hauptbwerk
  • 1939: Direktor des städtischen Hygiene-Instituts
  • 1941: Ghetto von Lvov

Kurzbiografie Fleck, Teil 3

Anti-Jewish pogroms began, and Germans also started to murder university professors of Polish origin. Fleck and his wife survived, probably because Rudolf Weigl included him on the list of employees of the Lvov Institute of Research on Typhus and Viruses. In August 1941, Germans resettled Fleck to the Lvov ghetto, where he developed and produced an anti-typhus vaccine from the urine of sick people. He was then relocated with his family to the area of the pharmaceutical company Laokoon and tasked with producing an anti-typhus vaccine for German soldiers. Finally he and his wife and son were deported to the concentration camp in Auschwitz. At first he was forced to do physical labor, but later he was transferred to the camp’s hospital with the assignment to conduct bacteriological tests on prisoners. In December 1943 Fleck was transferred to the concentration camp in Buchenwald. There a group of prisoners—scientists and medical doctors of various nationalities—led by a scientifically illiterate German doctor produced an anti-typhus vaccine. (Sady 2021)

Kurzbiografie Fleck, Teil 4

  • In Buchenwald zu Forschung an Fleckfieber-Impfstoff für SS gezwungen
  • An Sabotageaktion beteiligt
  • Gemeinsam mit Frau und Sohn den Vernichtungswahn der Nazis überlebt
  • Nach längerem Krankenhausaufenthalt nach Lublin
  • Professor an der Medizinischen Universität Lublin
  • 1952 Direktor der Abteilung für Mikrobiologie und Immunologie des Mutter-und-Kind-Instituts in Warschau
  • 1954 zum Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften gewählt
  • 1956 Herzinfarkt und 1957 Krebsdiagnose
  • Emigration nach Nes Ziona
  • Leiter der Abteilung für experimentelle Pathologie im Israelischen Institut für biologische Forschung
  • 1961 Tod durch zweiten Herzinfarkt im Alter von 64 Jahren

Robert K Merton

  • US-amerikanischer Soziologe
  • wissenschaftssoziologische Studien bereits in den 1940er Jahren
  • 1942: "The Normative Structure of Science" (Merton 1979)
  • 4 zentrale Normen:
    • "universalism"
    • "communism" bzw. in späteren Versionen: "communalism"
    • "disinterestedness"
    • "organized skepticism"

communism bzw. communalism

  • wissenschaftliche Erkenntnis der gesamten wissenschaftlichen Community zugänglich "The scientist's claim to “his” intellectual “property” is limited to that of recognition and esteem which, if the institution functions with a modicum of efficiency, is roughly commensurate with the significance of the increments brought to the common fund of knowledge." (ibid)

Widerspruch zu kapitalistischer Technologieproduktion

The communism of the scientific ethos is incompatible with the definition of technology as “private property” in a capitalistic economy. Current writings on the “frustration of science” reflect this conflict. Patents proclaim exclusive rights of use and, often, nonuse. [...] As a defensive measure, some scientists have come to patent their work to ensure its being made available for public use. Einstein, Millikan, Compton, Langmuir have taken out patents. Scientists have been urged to become promoters of new economic enterprises. Others seek to resolve the conflict by advocating socialism. These proposals - both those which demand economic returns for scientific discoveries and those which demand a change in the social system to let science get on with the job - reflect discrepancies in the conception of intellectual property. (ibid)

Neue alte Fragen?

  • Open Science
  • Open Access Journals
  • Open Source Software

Disinterestedness

  • weder von rein altruistischen noch ihren unmittelbar eigenen Motiven geleitet
  • sondern vom Bedarf der wissenschaftlichen community
  • "passion for knowledge, idle curiosity, altruistic concern with the benefit of humanity" (ibid)

Organized skepticism

  • individuell: kritisches Denken
  • kollektiv: eigene und andere Vorurteile und Glaubenssätze hinterfragen
  • Anti-Bias Grundsatz?

Matthew Effekt (Merton 1968)

  • Forschungsförderung für bereits Geförderte
  • Tendentieller Ausschluss neuer und unbekannter Forscher*innen
  • Erkenntnis basiert stark auf Daten von Harriet Zuckerman
  • Merton erklärt später Co-Authorship
  • Matilda-Effekt (teaser tm)

Diskurs-Sequenz

  • 3min individuell
  • 2min Slido
  • 5min Murmelgruppen
  • 10min bzw. open end: Plenumsdiskussion

individuell

  • welche Gedanken während der Input-Sequenz hatte ich, wo ich das Gefühl hatte, das ist doch ohnehin alles klar und sollte keiner weiteren Erklärung bedürfen?
  • welche Gedanken hatte ich im Gegensatz dazu, die mir so gar nicht zugänglich schienen?
  • gabs hier schon Verknüpfungen zu dem was wir in der Vorbereitung gelesen haben?

slido

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Murmelgruppen

  • in 2er- oder 3er Grüppchen
  • Habt ihr ähnliche Gedanken zu dem Thema?
  • Sind euch ähnliche Dinge eh ganz klar oder schwer nachvollziehbar?
  • Woran meint ihr liegt das, dass ihr gleiche oder unterschiedliche Erfahrungen dazu habt?

Plenumsdiskussion

  • welche waren eure "jo eh klar"-Momente?
  • was war nicht so gut nachvollziehbar?
  • wo würdet ihr dem gelesenen Zeitungsartikel zustimmen und wo nicht?
  • was ändert das gelesene Buchkapitel daran, wie ihr selbst Wissenschaft/Technik betreiben wollt?
  • gibts andere Erkenntnisse, die ihr noch diskutieren wollt?

Vorbereitung auf Session 3

  • Zeitungsartikel:
  • Eines der folgenden beiden Kapitel aus Invisible Women:
    • Can Snow-Clearing be Sexist? (pp. 29-46) (~30min)
    • Gender Neutral With Urinals (pp. 47-66) (~36min) Trigger-Warnung: viele Beschreibungen sexualiserter Gewalt
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